Museum Aquincum,
Fußbodenmosaik, (Bodenfund), Hauptbild emblema
Darstellung: zentrales Motiv „Die Bestrafung der Dirke“
Maße: gesamtes Mosaik ca. 35 Quadratmeter
Hauptbild emblema ca. 2,25 Quadratmeter
Künstler: unbekannt
Erstellt: römisch, vmtl. 2. Hälfte 3.Jh.
Diplomarbeit
Auftraggeber: Museum Aquincum Budapest
Beteiligte:
Sven Trommer, Diplomand
Dr. István Bóna jr., Akad. Diplom-Restaurator, Akademie der Bildenden Künste Budapest
Orsolya Madarassy , Archäologin Museum Aquincum
Ausführungszeitraum: Mai bis August 2003
Der Fundort des Fußbodenmosaiks ist ein ehem. Stadthaus im zivilen Teil der römischen Siedlung Aquincum, heute Budapest – Stadtteile Óbuda, Buda. Das Mosaik zeigt im zentralen Motiv die „Bestrafung der Dirke“ der griechischen Mythologie.
Es wurde bei Grabungen zwischen 1889 und 1924 entdeckt und nach der Bergung in ein neues Mörtelbett verlegt. Eine Beschädigung des Mosaiks, besonders des zentralen Motivs, könnte auch schon vorher durch lokale Altertumsforscher verursacht worden sein. Die Einbettung in ein zementhaltiges Mörtelbett stellte sich im Laufe der Zeit als äußerst schädigend für die Mosaiksubstanz heraus. Erst Anfang der 1980er Jahre wurde es „wiederentdeckt“ und aus dem schädigenden Zementbett entfernt. Die Fragmente des Mosaiks befanden sich seit dem Jahre 1982 im Depot des Museums. Das Bodenmosaik ist heute noch zu ca. 70% erhalten. Als Hauptschäden die durch Zementmörtel und Feuchtigkeitseinwirkung aktivierten substanzschädigenden Salze, die daraus resultierenden Sinterkrusten und eine partielle Steinerosion zu benennen.
Im Rahmen der Diplomarbeit wurde anhand dreier Fragmente des Hauptbildes eine Maßnahmenkonzeption zur Konservierung und Restaurierung des gesamten noch erhaltenen Mosaikbestandes erarbeitet. Die an Musterachsen durchgeführten restauratorischen Maßnahmen und die Vorschläge zur Präsentation des fragmentarischen Mosaiks bildeten die Grundlage nachfolgender Überlegungen und Schritte. Des Weiteren erfolgten Recherchen zur kunsthistorischen Einordnung und Restaurierungsgeschichte des Mosaiks. Den theoretischen Schwerpunkt der Diplomarbeit bilden die Trägersysteme geborgener bzw. abgenommener Mosaiken. Dazu wurden Versuchsreihen in Hinblick auf Gewichtsverringerungen des neuen Trägersystems und zu Klebeverbindungen zwischen Fragment und neuem Träger durchgeführt.
Maßnahmen:
Musterachse zur Vorgehensweise an drei Fragmenten des Hauptbildes
Konservatorische Maßnahmen : Abnahme der hist. Kaschierung, Vorreinigung und Arbeitskaschierung, Rückarbeiten der Reste vom Zementmörtel, Aufbringen eines neuen Mörtelbettes mit gewichtsreduziertem modifizierten Kalkmörtel (Testreihen), Applikation auf einen neuen Träger (Aluminiumwabenplatten – Testreihen zur Klebung), Anböschungen der Ränder mit modifizierten Kalkmörtel (Testreihen)
Restauratorische Maßnahmen: Testreihen und Ausführungen zu Reinigung, Kittung und Ergänzung
Dokumentation, Kartierungen (zeichnerisch, digital)
Erstellen einer Maßnahmenkonzeption für das gesamte Fußbodenmosaik
Studie zu Trägersystemen von Mosaikbodenfunden
Diskussion zur Präsentation des fragmentarisch erhaltenen Fußbodenmosaiks